Brustrekonstruktion nach Brustkrebs
Heutzutage kann bei Patientinnen, die nach einer Brustkrebserkrankung oder aus anderen Gründen ihre Brust verloren haben, durch plastisch-chirurgische Eingriffe sehr erfolgreich eine neue Brust aufgebaut werden.
Für die Brustrekonstruktion stehen zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung. Grundsätzlich lassen sie sich in zwei Hauptgruppen unterteilen: Rekonstruktionen mit körpereigenem Gewebe und Rekonstruktionen mit Implantaten bzw. Gewebeexpandern.
Bei der Rekonstruktion mit körpereigenem Gewebe können Gewebeanteile aus dem Bauch, dem Rücken, dem Gesäß oder der Leiste verwendet werden. Ich arbeite häufig mit Gewebe aus dem Bauch- oder Rückenbereich. Die Entnahme aus dem Bauch kann mithilfe mikrochirurgischer Techniken erfolgen oder in zwei Schritten unter Sicherstellung der Durchblutung durchgeführt werden. Wenn das vom Rücken entnommene Gewebe nicht ausreicht, kann zusätzlich ein Implantat unter dem Gewebe platziert werden.
Gewebeexpander oder Implantate werden bevorzugt bei Patientinnen eingesetzt, die nach der Operation nicht über ausreichend eigenes Gewebe verfügen, deren Haut jedoch geeignet ist oder die keine körpereigene Rekonstruktion wünschen. Etwa 3–6 Monate nach dem Wiederaufbau wird bei Patientinnen, bei denen die Brustwarze nicht erhalten werden konnte, eine neue Brustwarze geformt und bestehende Asymmetrien zur anderen Brust korrigiert.
Über alle Optionen sollte gemeinsam mit der Patientin entschieden werden. Ich sage meinen Patientinnen jedoch immer, dass wir bei der Brustrekonstruktion eine lange Reise gemeinsam antreten – Hand in Hand. Diese Reise kann 1 bis 1,5 Jahre dauern. Unterwegs kann es Rückschläge geben, und wir müssen vielleicht von vorn beginnen. Aber früher oder später erreichen wir unser Ziel. Wenn Sie bereit sind, meine Hand zu halten und mit mir diesen Weg zu gehen, verspreche ich Ihnen, Ihre Hand nie loszulassen. Diese Reise ist herausfordernd und voller Hürden – doch ich bin überzeugt, dass jede Frau das Recht hat, die Brüste zurückzuerlangen, die Symbol für Weiblichkeit, Mutterschaft und Fruchtbarkeit sind. Und ich bin fest entschlossen, sie auf diesem Weg mit aller Kraft zu unterstützen.

Die Brustrekonstruktion nach Brustkrebs verbessert die Lebensqualität der Patientinnen erheblich.
Die Brustrekonstruktion nach einer Brustkrebserkrankung gewinnt zunehmend an Bedeutung, um den Patientinnen zu helfen, in ein normales Leben zurückzufinden.
Brustrekonstruktionen werden mittlerweile weltweit als integraler Bestandteil der Brustkrebstherapie anerkannt. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) hat vorgeschrieben, dass alle Brustkrebspatientinnen im Rahmen ihrer Behandlung über die Möglichkeit einer Brustrekonstruktion informiert werden müssen. Patientinnen sollten diesbezüglich aktiv Informationen von ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten einholen.
Rekonstruktive Eingriffe nach Brustkrebs tragen erheblich zur Verbesserung der Lebensqualität bei und helfen den Patientinnen, sich sowohl körperlich als auch seelisch besser zu fühlen.
Wann wird eine Brustrekonstruktion durchgeführt? Welche Faktoren bestimmen den Zeitpunkt?
Die Brustrekonstruktion ist ein chirurgischer Eingriff, der darauf abzielt, das durch Brustkrebs verlorene Brustgewebe und das natürliche Erscheinungsbild der Brust wiederherzustellen. Sie ist kein kosmetischer Eingriff, sondern ein rekonstruktiver. Dank medizinischer Fortschritte können Chirurgen heute eine Brustform schaffen, die der natürlichen Brust sehr ähnlich ist.
Für viele Brustkrebspatientinnen bedeutet die Brustrekonstruktion ein neues Kapitel im Leben – ein Schritt zu mehr Selbstvertrauen, Lebensqualität und seelischer Stärke. Diese positive Veränderung kann die Bewältigung der Erkrankung erheblich unterstützen.
Die Brustrekonstruktion kann entweder gleichzeitig mit der Brustkrebsoperation (primär) oder zu einem späteren Zeitpunkt nach Abschluss der Therapien wie Strahlen- oder Chemotherapie (sekundär) durchgeführt werden.
Bei Patientinnen, die nach der Operation eine Strahlentherapie erhalten sollen, wird empfohlen, eine Rekonstruktion mit synthetischem Implantat auf einen späteren Zeitpunkt zu verschieben, da die Bestrahlung das Ergebnis negativ beeinflussen kann.
Kann bei der Brustrekonstruktion nach Brustkrebs eine Symmetrie mit der anderen Brust erreicht werden?
Die Brustrekonstruktion bei Frauen, die eine Brustkrebsoperation hinter sich haben, ist von großer Bedeutung. Der Verlust einer Brust hat weitreichende psychologische Auswirkungen auf jede Frau. Die Fortschritte in der rekonstruktiven Chirurgie stellen daher einen enormen Gewinn für das seelische Wohlbefinden von Patientinnen mit Brustverlust nach einer Krebserkrankung dar.
Bei einseitigen Brustrekonstruktionen sollte nicht erwartet werden, dass die rekonstruierte Brust exakt dieselbe Form und Ausrichtung wie die verbliebene natürliche Brust hat. Eine mit Eigenfett oder Implantat rekonstruierte Brust erscheint meist straffer, kleiner und jugendlicher im Vergleich zur anderen Brust.
Um eine bestmögliche Harmonie und Symmetrie zwischen beiden Brüsten zu erzielen, können an der natürlichen Brust – je nach ihrer Form und Beschaffenheit – ergänzende Eingriffe vorgenommen werden.
Dazu zählen Bruststraffungen, Verkleinerungen oder Vergrößerungen, um die verbleibende Brust in Form und Volumen an die rekonstruierte Brust anzupassen und ein symmetrisches Gesamtbild zu schaffen.